9. Jugendfotopreis Oberpfalz
Preisträger:innen 14 – 17 Jahre
Platz 1: "Ich & Du" von Pauline Edenhart aus Regensburg
Jurybegründung:
Wer sind wir?
Was ist aus uns geworden?
as wird aus uns werden?
Erfüllen wir alle unsere eigenen Ansprüche und die unserer Umgebung?
Was haben wir falsch und richtig gemacht?
Im ausführlichen Begleittext werden diese elementaren Fragen einer von Selbstzweifeln gebeutelten Jugendlichen aufgeworfen. Diese werden im Bild hervorragend in Form des realen Mädchens einerseits und des anderen, im Spiegelbild traurig-verzweifelten dreinblickenden Mädchens, aufgegriffen. So werden diese un·klaren Konflikte von Heranwachsenden sehr drastisch und sehr emotional ausgedrückt. Bildkomposition und Bildsprache sind perfekt!
Folgerichtig setzte die Jury das Bild „Ich und Du“ auf den 1. Platz der Alterskategorie 14-17 Jahre.
Herzlichen Glückwunsch Pauline Edenhart!
Platz 2: "Nebel" von Lilly Knowles aus Lappersdorf
Jurybegründung:
"In der Dichte des Nebels könnten Menschen und Orte, die einem im normalen Licht, auch wenn man sie nicht immer beachtet, sonst immer bekannt und angenehm vorkommen, auf einmal so finster und unbekannt vorkommen …“ so leitet Lilly die Beschreibung zu Ihrer Arbeit ein.
Ein großer breiter Weg, der sich langsam fort in das Ungewisse schlängelt, sanfte kühle Farben mit einem weichen verwaschenen Verlauf und zwei dunkle Akteure fesseln die Betrachter:innen an dieses Bild. Der erste Teil der Serie gefällt uns mit dem kräftigen und doch unscheinbaren Baum im Hintergrund noch ein Stück mehr. Das Spielen und Platzieren mit dem »Fremden« fällt uns dabei trotzdem auf. Was bleibt ist eine Faszination, die hier stärker bindet als die Furcht vor dem Unbekannten.
Platz 3: "Transzendenz" von Frederik Fröhner aus Amberg
Jurybegründung:
Frederik wandert durch seine Heimatstadt Amberg und beobachtet mit der Kamera, wie sich seine Stadt im Spiegelbild der langsam fließenden Vils erst verdoppelt, leicht verschiebt, dann transformiert.
Er hält diese Momente mit der Kamera fest und dann setzt die Kreativität des Fotokünstlers ein: Er entscheidet sich für Schwarzweiß, dreht das gespiegelte verschwommene Wassermotiv und setzt der kompositorischen Bilderfindung noch eins drauf, indem er zu den gespiegelten Architekturen auch eine Naturbeobachtung gesellt und somit die Bilder gleichsam „erdet“.
Diese Bildidee hat uns besonders gut gefallen und macht aus einer einfachen Alltagsbeobachtung eine neue Wahrnehmungsebene! Chapeau!
„Transzendenz“ wird in der Alterskategorie 14-17 Jahre mit dem 3. Platz ausgezeichnet!
Publikumspreis: "Die Ameisen des Eiffelturms" von Luis Weberaus Lappersdorf
Preisträger:innen 18 – 21 Jahre
Platz 1: "Sei du selbst! - Doch wer bin ich?" von Mirjam Liebl aus Großenschwand
Jurybegründung:
Wer bin ich, wenn ich niemand sein muss?
Bin ich Ich oder passe ich mich unterbewusst an?
Trage ich vielleicht eine Maske?
Wie schaut mein tatsächliches, wahres Ich aus?
Diese wunderschöne und ehrliche 6-teilige Serie von Mirjam stellt genau diese Fragen.
Fragen, auf die es nicht immer (oder selten) eine leichte Antwort gibt.
Unklarheit und Zweifel, die jeder von uns sicherlich schon einmal gefühlt hat.
Der starke und gleichbleibende Gesichtsausdruck mit einer immer wandelnden Umgebung hat uns überzeugt.
Danke Mirjam, für deinen Mut, tief in die Ungewissheit einzutauchen.
Platz 2:"Hinter den Fassaden" von Lena Pusl aus Bad Kötzing
Jurybegründung:
Ein goldener Schnitt zur goldenen Stunde: Ganz simpel und glatt geometrisch zeigt uns Lena Pusl auf mehreren Ebenen ihren Blick hinter die Fassaden. Kein Fenster ist wie das Andere. Die Schatten der Hauswand kreuzen sich mit dem Vorhang, der sich wiederum vorbehält wie viel er zeigen möchte. Ein harmonisch gefächertes Gesamtbild, das – wenn man es dann doch genauer betrachtet – flächenartig viele kleine Geschichten erzählt, über dessen Inhalt es zu raten gilt. Siesta oder Fiesta? Darüber kann man nur spekulieren.
Wir gratulieren diesem lebendigen Stillleben zum 2. Platz!
Platz 3:"Touch of (un)reality" von Veronika Münch aus Amberg
Jurybegründung:
„Zwei Realitätsebenen (Schatten und Mensch), die in einem Bild verschmelzen und sich dort Stück für Stück annähern. Die Beziehung von Traum und Wirklichkeit: Unklar.“ schreibt Veronika Münch erläuternd.
Diese offensichtlich für den Wettbewerb erstellte Bildserie überzeugte die Jury sowohl von der Idee, unklare Schattengestalten und Realität in dieser Komposition darzustellen, als auch von der Bildsprache, -gestaltung und der Umsetzung im Kontext zum Thema un·klar.
Bei beiden Bildern wird ein enormes Interpretationspotential freigesetzt, das un·klar in der Deutung ist. So kann der Betrachter sich und seine Gedanken in dem Bild kreativ reflektieren.
Herzlichen Glückwunsch, Veronika Münch.
Publikumspreis: "sonnen(un)klar" von Feline Gmeiner aus Waldsassen
Besondere Anerkennung: "I don´t know her" von Lucy Hofacker aus Weiden
Jurybegründung:
Wir alle sprechen heute über Dinge, die uns – aus unserer Perspektive – unklar erscheinen. Doch was ist, wenn es sich damit auch um das eigene augenscheinliche Selbst handelt?
Lucy Hofacker spricht mit »I don’t know her.« für all jene (und jene sind nicht wenig), die sich selbst noch nicht erkennen können. Denn Körperdysmorphie beschreibt eine verklärte Wahrnehmung über sich selbst. Eine mutige Einreichung, die stumme Gedanken ausspricht und das Un·klare visualisiert.
Wir würdigen das mit einer Besonderen Anerkennung: Vielen Dank und herzlichen Glückwunsch, Lucy!
Preisträger:innen 22 – 26 Jahre
Platz 1: "Herz aus Eis" von Felix Reichl aus Schwandorf
Jurybegründung:
„Herz aus Eis“ – magisch, mysteriös und rätselhaft. Ein junger Mann im finsteren Wald, sein Herz strahlt in die Dunkelheit, sein Körper dem Boden enthoben, als würde eine fremde Kraft an im ziehen.
In Felix Reichls Bildkomposition überzeugte uns der surreale Blick, die überraschende Inszenierung und die außergewöhnliche Aussage.
In der Bilderserie vermittelt Reichl den Moment der Depression und der Verlorenheit, wie er selbst dazu schreibt. Wir sehen in dem leuchtendem „Herz aus Eis“ aber auch eine positive Botschaft – folge immer Deinem Herzen – wohin es Dich auch führen mag!
Reichl ist seit seiner Jugend Hobbyfotograf. Wir hoffen, dass die Auszeichnung zum Weitermachen animiert und wünschen uns Felix Reichls Fotografien bald in Ausstellungen zu sehen!
Herzlichen Glückwunsch zum 1. Platz!
Platz 2: "roter faden" von Lena Wacker aus Brensdorf
Jurybegründung:
Bei Betrachtung der eingesendeten Aufnahme "roter faden" der Fotografin Lena Wacker stößt man zuerst auf eine Reihe von Unklarheiten Was möchte sie damit aussagen? Um was handelt es sich hier? Was genau ist dort zu sehen?
Die Bildbeschreibung liefert auch keinen Hinweis, denn: "die vorliegende Fotografie beinhaltet einen 33,45cm langen roten fanden".. Das Rätseln geht in die nächste Runde. Ein roter Faden beschreibt umgangssprachlich eine klare Richtung, einen definierten Ablauf oder eine festgelegte Linie, welcher Art und Weise auch immer. Jedoch führt der roter Faden in diesem Bild zu keinem der oben genannten Dinge, wie der Geschichte oder dem Inhalt des Bildes.
Man kann sich minutenlang mit dieser Aufnahme beschäftigen und trotzdem verliert man den Faden dabei. Mit einfachen Mitteln wird das Thema "un·klar" auf spektakuläre Weise in einer Fotografie festgehalten. Das Zusammenspiel aus dem Motto und der bekannten Redewendung, macht dies zu unserem Platz 2 der Alterskategorie 22-26 Jahre.
Herzlichen Glückwunsch Lena!
Platz 3: "Warum machst du das?" von Mara Sellmann aus Regensburg
Jurybegründung:
Ein Hingucker-Portrait. Aussagekräftig und kurios. Ein eindrucksvoller Beweis dafür, dass etwas, dass sich auf den ersten Blick nicht jedem erschließt, deswegen nicht weniger Sinn und Tiefe hat.
In einer ungewissen und oft tunnel-visionierten (eingeschränkten oder schubladen-geprägten) Welt fühlt man sich selbst gefangen. Maras Foto verlangt: Dann sag doch du mir was ich repräsentiere?
Die Antwort ist aber keine einfache, denn wir Menschen sind im ständigen Wandel und das ist auch gut so. Ihre abstrakte Herangehensweise an das Thema „un·klar“, die förmlich schreit „dann sag doch du mir, was ich repräsentiere“ hat uns überzeugt.
Publikumspreis: "Verborgene Realität" von Fabian Schmitzer aus Parsberg
Sonderpreis für fotorealistische Bilder (erzeugt mit KI)
Sonderpreis: "Glasklare Zukunft?" von Fabian Ernstberger aus Bad Neualbenreuth
Jurybegründung:
Erstmals beim Jugendfotopreis Oberpfalz ist nun auch die Kategorie "Fotorealistische Bilder" vertreten.
Die künstliche Intelligenz beschränkt sich nicht mehr auf das Verfassen von Texten, beantworten von Fragen oder das Programmieren. Sie ist mittlerweile in vielen Bereichen vertreten und bietet nun auch die Möglichkeit Bilder bzw. Kunstwerke zu gestalten.
In der Serie "Glasklare Zukunft?" von Fabian Ernstberger sind viele vermischte Emotionen und Eindrücke vereint, die in völlig neuer Art und Weise präsentiert werden.
Es beeindruckt uns wie Fabian viele verschiedene Gefühle, Situationen und Momente mittels KI in den Bildern darstellt.
Wir sind sehr gespannt wie viele tolle Bilder sich damit noch erschaffen lassen und freuen uns gemeinsam auf die Zukunft! Somit bleibt nur noch eins zu sagen: Glückwunsch Fabian, zum ersten Sonderpreis für fotorealistische Bilder!